Samstag, 18. Dezember 2010

Zeit wird´s... Rückblick und weitere Entwicklungen

Schon ein Zeiterl her, der letzte Eintrag.
Ich hab schon dran gedacht, das jetzt stillzulegen. Es ist eindeutig erkennbar, dass das Leben wieder Überhand nimmt und die Beinkorrektur "läuft" halt immer mehr so mit.
Aber ein bisserl dauert´s doch noch, bis ich meinen Final Eintrag hier machen kann, es gibt ja ein Ziel und das ist zumindest noch ein paar Monate entfernt...

Also wie lief´s dann weiter nach der Reha:
Die Reha hat einen super Schub gegeben, aber so die ersten 3-4 Wochen danach waren noch die Spuren des intensiven Trainings spürbar. Ich hatte schon Angst, dass da was verhauen worden ist, aber das ist normal (und es geht auch anderen so), also alle die es betrifft: Nicht verzagen!

Es folgte aber weiteres Dranbleiben mit Aufbautraining, die Stecken hab ich aber noch immer in der Stadt gebraucht. Aber ich hab ja auch ein bisserl erschwerende Bedingungen gehabt: Alter 34/35, 10 Monate schwere Medikamente, Physio erst nach 5 Monaten, maximaler Abbau aller Muskeln, Funktionen, Organismus, aber auch: sowas wie Gewöhnung an das alles, Angst wieder rauszugehen aus dem Ganzen, wieder ins volle "Leben" müssen mit all seinen Anforderungen. Hat sicher auch mitgespielt... Ich bin halt einfach schon zu alt für den Stuff (jetzt werd ich ja 36....) ;-)))
Bis ich GANZ "ohne" unterwegs war, hat das bei mir also alles in allem 14 Monate gedauert.
Im September war´s soweit.

Training, Training, Training
Wie berichtet, sollte ich ab Herbst ins Fitnessstudio gehen... Das ist halt so GAR nicht mein Ding. Ich hab echt recherchiert und mir das angeschaut, aber allein dass man da so Riesendinger braucht und mords Ausstattung und drumherum, das passt mir nicht. Ich konnt mich einfach nicht entscheiden, da dann auch noch mindestens einen 1-Jahresvertrag abzuschließen. Also hab ich erstmal zu Hause weitergemacht, (fast) jeden Tag, und 2x Physio/Woche und in der Praxis nach der Physio auch an den Geräten trainiert.
Nachdem ich dann irgendwann wiedermal mit meiner Therapeutin über die Fitnessstudio-Sache gesprochen hab, hat sie mir sowas wie den "Sanktus" gegeben, dass ich das eigentlich eh nicht unbedingt brauche.

Warum:
  • Ich hab konsequent zu Hause meine Übungen gemacht - ohne "Ausrede"
  • 2x/Woche in der Praxis traininert
  • Mir ein Trampolin für zu Hause zugelegt - das wirkt Wunder! (Kosten: EUR 40,-)
  • Und ab Anfang November kam der Überhit dazu: RADELFAHREN!!! :-))) Und zwar 3x/Woche 12 km (je 6 ins Büro und zurück), von denen 3km nur bergauf gehen (leicht, aber doch) und 2x/Woche 18 km (weil ich 2x zusätzlich noch zum Gymnastiktraining fahre).
    Der Einstieg war ziemlich hart (körperlich sowieso und psychisch - wegen der Angst auf der Straße), aber ich hab meine neu erlangte Freiheit nach 1,5 Jahren so genossen, dass mich nicht mal Regen oder Schnee aufhalten können - außer, sie zwingen mich wirklich in die KNIE ;-))
  • Ja und nicht zu vergessen, jetzt seit ca. 1 Monat: meine "Seniorentrainings" :D:D:D
    Ich geh MO und FR in so Gymnastikkurse - super! Sind zwar hauptsächlich ältere Leut drin, aber das taugt mir total, ist für alle Muskeln, den ganzen Körper und es motiviert natürlich. Solang ich denen noch faktisch hinterherhechel, weiß ich, dass ich doch noch ein bisserl was tun muss :D:D:D

Next Steps - Nächste Ziele:
  • Jetzt ist mal Weihnachtspause, da hab ich wieder viel Zeit für mein Hometraining und: ab in den Schnee! Ich werds mal mit Langlaufen versuchen.
  • Beugungsziel war 140° mit Ende des Jahres. Da hab ich wieder eine Zeit lang ganz schön Stagnation hinnehmen müssen (7 wochen auf 110/115°), aber jetzt bin ich auch über die 125° Hürde gekommen. Also das verschiebt sich, aber Ziel ist eigentlich, volle Beugung wiedererlangen. Das heißt DehnenDehnenDehnen....
  • Next Step ist dann für mich: Endlich mit den Senioren gleich auf bzw. fitter und wieder alle Funktionen im Knie und auch Sprunggelenk erlangen und dann ab zum Zumba-Tanzen (=Gymnastik-Workout mit Musik und Funfaktor) und ab März möcht ich mit Klettern anfangen.
  • Für Sommer peile ich schließlich mein Ziel an, das auch entsprechend dokumentiert wird... ;-)

Wie schau´ ma aus:
Neulich war ich auch wieder mal in meinem guten alten Krankenhaus. Ich wollte sehen wie sich mein Knochen macht - eigentlich dachte ich tatsächlich dran, dass ich von meinem Doc den Sanktus krieg, dass ich mich noch heuer mal auf die Ski stellen kann... zumindest auf der Babypiste ;-))
Das war wohl doch ein bisserl zu ambitioniert :D:D:D So im Nachhinein wundert´s mich, dass er mich nicht lautschallend ausgelacht hat :D:D:D
Außerdem: Ich hab mich erst vor 2 Wochen beim "Seniorentraining" so übernommen, dass ich jetzt 2 Wochen außer Gefecht war weil ich SOO Fußweh hatte! Wahrscheinlich würd ich also nicht mal vom Auto zum Skilift kommen mit den schweren Skischuhen :D
Aber mei: Man kann sich die Ziele nicht hoch genug stecken! Sonst könn ma´s ja wohl gleich lassen... oder?! ;-)

Also so schau´ ma jetzt mal aus:

Aufnahmen jeweils 15.06. vs. 07.12.2010

Für die "Röntgenfans":
Hier gibt´s ein Album mit allen Röntgenaufnahmen:
http://picasaweb.google.com/faustinaverra/KnochenwachstumInRontgenbildern#


Sonntag, 8. August 2010

Reha vorbei - Status Quo - Next Steps

Soll ich den weiteren Verlauf berichten oder nicht? Immerhin sind es nun bald 5 Monate, dass mir der TSF abgenommen wurde (15.3.2010) und der Wiederaufbau zaht sich schon ein bisserl...
Aber wie immer kann ich nur betonen, dass jeder TSF und jeder Körper anders ist, jeder Verlauf, und auch die Behandlung variiert stark. Bei manchen wird schon nach 1 Monat nach dem Einbau mit Physiotherapie begonnen, bei anderen (wie bei mir) erst nach ganzen 5 Monaten usw.

Andererseits kann ich nicht oft genug betonen, dass mein medizinischer Verlauf absolut komplikationsfrei war, von der OP bis zur Abnahme. Bis auf den Zeitfaktor (ich hatte mit einer etwas früheren Abnahme gerechnet) war wirklich alles einwandfrei in Ordnung :-)

Reha
Inzwischen war ich auch auf meinem heißersehnten Rehaaufenthalt :-)
Das kam da
nn sehr plötzlich, weil ich auf der Warteliste war... Ich bekam Freitag morgen den Anruf, dass ich bereits mit darauffolgendem Donnerstag meinen Aufenthalt antreten könne. Das brachte dann zwar noch ein paar sehr stressige Tage mit sich, aber diese Reha war dann wirklich das Beste, das mir passieren konnte :-)
3 Wochen (1. - 22. Juli) intensive Therapien (5-6 Therapien/Tag, 6x/Woche), Muskeltraining, Physiotherapie,
Ruhe, nirgends hin müssen, nichts organisieren, beschaffen oder arbeiten müssen...
Täglich Wassergymnastik mit direktem Ausblick auf die umliegenden Berge(!), Sonnenliegen, Lesen, mit den Leuten unterhalten, entspannen, verarbeiten.....

Was hat´s g
ebracht
Mein Gangb
ild hat sich deutlich verbessert. Der Seemanns- und Cowboy-Gang ist weitgehend verschwunden ;-) Die Beugung ist nun auf 105° aktiv und am meisten spüre ich den Aufbau in der Alltagsbewältigung: Ich bin nicht mehr so k.o. wegen ein paar Stunden arbeiten und gestern war ich sogar das erste mal richtig shoppen. Mein Körper hat sich ja verändert (inkl. Gewichtszunahme) und damit passt mir meine Garderobe nicht mehr. Also hab ich das erste mal seit mehr als einem Jahr eine richtige Beschaffungstour absolviert... Das wär vorher absolut undenkbar gewesen!

Einschränkungen
Leider
brauche ich nach wie vor Unterstützung auf weitere Strecken - ich hab die Krücken (zuletzt war es wenigstens nur mehr eine) nun gegen Walkingstecken getauscht. Wenn ich unterwegs bin, braucht´s die leider noch immer >|
Es ist sogar so, dass ich in den ersten 2 Wochen nach der Reha ärgere Knie- und Obers
chenkelschmerzen hatte als davor - ich hab sogar wieder Tabletten genommen und Topfenwickel aufgelegt... Das liegt aber vermutlich daran, dass durch den Aufbau neue Areale im Knie aktiviert werden, die erst adaptieren und aufbauen müssen, sagt mein Therapeut. Außerdem wird das Ganze noch verstärkt durch die Umstellung. Es müssen die Knorpel, Sehnen und Bänder erst langsam umstellen und auf die neue Belastung reagieren - dort, wo vorher zu wenig belastet wurde, wird ja jetzt auf einmal belastet und umgekehrt. Es braucht halt einfach
Z E I T und G E D U L D................

Narben
Leider sind
auch die Narben nicht zu unterschätzen. Manchmal spüre ich die sehr arg. Das ist dann wie extremer Muskelkater über den ganzen Oberschenkel runter, der weh tut und bremst.
Die werden auch eigens behandelt, immmerhin gehen die quer durch alle Muskeln und Sehnen
und Narbengewebe ist sehr hart. Mir wurde auch gesagt, dass ich die noch jahrelang immer wieder spüren werde. Sehr wichtig ist auch, mind. 1x/Jahr eine Narbenentstörung machen zu lassen. Das war ein ziemliches Erlebnis auf der Reha... Das wird per Akkupunktur gemacht. Es war ziemlich arg zu sehen, was da abgeht. Manche (3 davon) gehen nämlich direkt durch einen Meridian und der Unterschied war bei der Behandlung extrem spürbar: Bei diesen 3 hat´s mich EXTREM elektrisiert! Und nach der Behandlung war nichts mehr zu spüren und mein Bein war auf einmal ganz leicht... Also da ist schon was dran... Und man darf nicht unterschätzen, dass diese Wunden ja nicht nur einmal aufgeschnitten und wieder zugemacht wurden, sondern ganze 9 Monate offen waren...! Also macht das! :-)

Arbeiten

Wie ich meinen Alltag vorher geschafft habe, weiß ich nicht mehr. Es war alles unheimlich zehrend. Daher war ich an den Wochenenden auch für nichts mehr zu gebrauchen - obwohl ich auch vorher sehr reduziert gearbeitet habe. Aber es war unheimlich zehrend...
Jetzt habe ich
das Glück, dass ich nur Di bis Do ins Büro fahren muss, den Rest kann ich extern erledigen. Das wird zumindest bis September so weitergehen und ich bin sehr froh darüber.

Ich merke aber, dass ich wieder mehr Kraft für die Alltagsbewältigung habe und auch belastbarer bin. Eine große Erleichterung!

Next Steps

Ab Herbst we
rde ich zur Fitnessstudio-Gehern! Wer hätte das jemals gedacht?! ;-)
Muskelaufbau ist nämlich ein Sch
lüsselelement für den ganzen (Wieder-)Aufbau, für den Organismus und Reduktion der Schmerzen. Das funktioniert aber nur mit mindestens 3 Mal wöchentlichem Training. Ich trainiere zwar auch zu Hause brav (fast jeden Tag), aber das braucht dann offenbar mehr und mit den Geräten geht schon ordentlich etwas weiter - also werde ich auch das auf mich nehmen ;-)
Bei der Reha habe ich erfahren, dass mich das noch mindestens 1 Jahr lang beschäftigen wird.
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Zum Glück weiß man nicht alles sooo genau im Vorhinein.
Ich zu
mindest habe mir ab einem gewissen Zeitpunkt gesagt: Ich mach´s, die Entscheidung ist gefallen und alles, was das an Konsequenzen mit sich bringt, nehme ich ab sofort in Kauf, damit werde ich umgehen.
Das heißt, das ganze
dauert schon wesentlich länger als ich mir ausgemalt habe, aber dennoch kann ich nicht oft genug betonen, dass ich

... jed
en Tag eine riesengroße Freude mit meinem neuen Bein hab :-)
... mich jeden Tag a
uf die Zukunft mit meinem neuen, gesunden Bein freue :-)
... mich jeden Tag auf meine neue, gesunde und v.a. auch fitte(!) Zukunft freue :-)
... jeden Tag froh - und auch stolz! - darüber bin dass ich´s gemacht habe :-)

Auf der Reha hab ich mich außerdem so gesund und so fit wie überhaupt noch nie in meinem Leben gefühlt(!). Und ich denke, das mit dem Fitnessstudio ist eine gute Gelegenheit, mich endlich - und v.a. erstmals - wirklich gut aufzubauen und damit auch leichter durchs Leben GEHEN zu können :-))))


Meine Kurschatten :-)


Reha-Action :-)


Noch Fragen?! ;-)

Mittwoch, 16. Juni 2010

Mein Knochenwachstum in Röntgenbildern

Direkt nach der OP am 30.06.2009

04.08.2009

08.09.2009

08.09. vs. 20.10.2009

01.12.2009

01.12.(li) vs. 28.12.2009(re)

28.12.2009(re) vs. 28.01.2010(li)
Nach Röntgenaufnahme am 28.01. Austausch der Struts in gerade Schrauben

23.02.2010 - Entscheidung zur Abnahme

Nach der Abnahme-OP am 15.03.2010

15.06.2010



Vorher - Nachher:
Genu valgum 6°, Beinverkürzung um 3,5 cm

Gerades Bein, 0° Abweichung, 3,5 cm ausgeglichen

Spatzen vom Autofahren!

Unglaublich aber wahr: Ich habe heute mächtig Spatzen vom Autofahren! Für meine deutschen Leser/innen: das ist Muskelkater!

Und zwar im ganzen Oberschenkel und Knieweh hab ich auch mehr als sonst.

Ja, mein Mann hat mich neulich wieder mal zu meinem Glück gezwungen und mich dazu gebracht, dass ich mich hinters Steuer setze. Rein vom Winkel her ist das schon möglich, ich hatte halt Schiss wegen der Kräfte, dem Knieweh beim Kuppeln usw.

Jedenfalls bin ich grad eine handvoll Mal bis jetzt gefahren und nur Mini-Strecken.
Gestern bin ich aber ganz allein bis zum Krankenhaus gefahren, hin & retour. War ein bisserl grenzwertig, ich bin heil wieder heim gekommen.

Und heute: Spatzen vom Autofahren! Soll noch einmal einer sagen, das hätt nichts mit Bewegung zu tun ;-)

Letzter Kontrolltermin - So schaut´s aus :-)

Gestern war ich bei meinem letzten "regulären" Kontrolltermin im Krankenhaus.

Nachdem ich die geplante Narkosemobilisation vom 10. Mai vorläufig zugunsten meines beruflichen Wiedereinstiegs verschoben hatte, hat sich der Termin immer weiter hinausgezögert - was letztlich super Konsequenzen hatte.

Zur Erinnerung:
  • Am 15. März ist das Teil "abgebaut" worden (so nennen die das) - das war also die Abnahme-OP. Nach 37 Wochen (!!!)
  • Dann sah es GANZ GANZ schlecht aus mit der Mobilisation.Es war anzunehmen, dass wir rein mit Physio nicht weiterkommen werden und noch eine Arthroskpopie und Narkosemobilisation (geplant für 10. Mai) brauchen werden.
  • Aus verschiedenen Gründen bin ich dann aber frühzeitig (der GKK-Chefarzt hat mich gar nicht gesund geschrieben, das musste ich dann extern erledigen) beruflich wieder eingestiegen, habe das ganze verschoben und letztendlich hat es sich doch erledigt :-)

Mein Arzt war gestern ganz begeistert und nimmt mich nun als Beispiel für andere demotivierte Patienten - hatte er mich doch als "aussichtlosen Fall" (bzgl. Wiedererlangung meiner Beweglichkeit) eingestuft, haha :D
Aber Spaß beiseite - seine Betroffenheit diesbezüglich konnte er wirklich nicht ganz vor mir verbergen :-)

Hier gibt´s ein Bild von meinem schönen neuen Knochen:


Das "Eck" sollte sich noch auswachsen, das wird schon noch dauern und ich muss aufpassen, dass mir nichts passiert - das ist doch noch eine Sollbruchstelle.
Am 28.12.2010 wieder einen Termin zum Anschauen.
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Next Steps:

Nächste Station wird der Rehaaufenthalt sein. Da das mit dem Termin beruflich jetzt schon sehr happig ist, hat mein Doc schließlich direkt dort angerufen und siehe da: auf einmal wird es möglich sein, dass ich doch noch im Juli raufkann :-)))
In den nächsten Tagen sollte ich mehr wissen.
Bitte alle ganz fest Daumen halten, dass der Termin dann auch wirklich mit dem beruflichen Timing passt. Es wär so wichtig, dass ich das machen kann und dann aber auch die Ruhe dafür habe und nicht noch "nebenbei" von der Reha aus arbeiten muss...!

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In der nächsten Zeit wird es dann einen Thread geben mit allen Röntgenbildern (jetzt hab ich alle!) und wie es mir in der Zwischenzeit gegangen ist mit dem Wiederaufbau und wie weit ich nun bin und wie es mir nun geht.
In der Diaschau rechts oben könnt ihr die Bilder schon sehen und bei Klick darauf wird man weitergeleitet zum Picasa-Webalbum.

Dienstag, 1. Juni 2010

Gute Aussichten - auf die Reha...

Soeben ist mein Antrag auf Reha bewilligt worden. Das kommt gerade richtig. Denn obwohl es mir an sich sehr gut geht und sich die meisten Leute auch darüber wundern, dass ich wieder so gut drauf bin, hatte ich gerade heute ein Tief. Weil ich doch noch etwas behindert bin, das Gehen und Mobil-sein anstrengend und manchmal auch etwas schmerzhaft ist - und meine Umwelt mir das aber gleichzeitig nicht mehr zugesteht, weil ich ja eh nur mehr mit 1 Krücke unterwegs bin und auch wieder arbeite und ja eh so gut drauf bin und alles super "läuft".
Aber nach 37 Wochen mit Fixateur zur Beinkorrektur braucht man halt doch ein bisserl länger zum Regenerieren, als wie wenn man "nur" 1, 2 Monate mal einen Ausfall hatte.

Der Termin ist zwar so gesetzt, dass das beruflich schon wieder total "happig" wird, aber die haben vor dem 10. August kein Bett frei (siehe letzter Thread). Das kam aus verschiedenen Gründen eben so. Und ich werde es aber auf jeden Fall dort machen, weil das direkt 2 km weiter von "meinem" Krankenhaus ist und mein Arzt dort auch Visite bei der Reha machen kann. Und außerdem ist es traumhaft schön :-)

Ansonsten:
Die Motorschiene wird jetzt mit Ende der Woche zurückgegeben, die Beugung ist auf 80° und ich mache jeden Tag 1 Stunde Kraft- und Dehnübungen. Und zwar morgens, bevor ich ins Büro gehe, weil ich sonst zu k.o. bin, wenn ich´s auf später verschiebe. Es ist zwar nicht leicht, diesen Wiederaufbau mit der Arbeit und dann noch den Terminen bei der Physio zu vereinbaren (es kostet ja alles Kraft und Zeit), aber es muss gehen.
Und wir stehen wieder vor einem langen Wochenende, da kann ich wieder Kraft schöpfen :-)

Donnerstag, 20. Mai 2010

9 Wochen nach der Abnahme

Was geschah bisher:

Nach der OP
erstmal das große "Down", weil ich vorerst weniger Beugung hatte als am Schluss mit dem TSF. Da waren es 45°, nach der OP vorerst an die 30°.
Dann mühevoller Aufbau, permanentes Augenemerk auf Beugung. Wenn ich nicht gerade in der Motorschiene gelegen bin, dann hab ich das Bein aus dem Bett "hängen" lassen. Das "Hängen" sah allerdings so aus, als ob ich das Bein wegstreckte. Deshalb - und auch wegen der radikalen Reduktion meines Opiates - war die Freude am Anfang eher eingeschränkt bis gar nicht vorhanden.
Die Sorge darüber, ob das je wieder wird, war größer. "Meine" 45° hatte ich zwar nach ein paar Tagen wieder erreicht, aber weiter ging dann nichts mehr.
Ich lag täglich stundenlang in der Motorschiene, brachte mit Mühe und Not 2-3° auf der Schiene weiter und sobald ich 1 Stunde pausierte, war ich wieder unten.
Dazu kamen diese sorgenvollen Blicke und Aussagen des Physiotherapeuten, dass da offenbar was drin steckt und die Aussicht, dass ich nochmal in den OP müsste für eine Arthroskopie und Narkosemobilisation, weil nirmalerweise müssten da mind. 5° pro Woche weitergehen.

Zu Hause
ging das dann erstmal so weiter. Keine großen Erfolge, dazu Schlafstörungen (bzw. hab ich fast gar nicht schlafen können) - aber psychisch ging es dann steil bergauf. Die Medikamente hab ich dann relativ rasch ganz abgesetzt, das hat gewirkt :-)
In den ersten 4 Wochen zu Hause ausschließliche Konzentration auf Flexion und Mobilisierung bzw. auch Seelenpflege. Tägliche Übungen, dazu Spaziergänge im aufblühenden Frühling.
Und dann schließlich, so 4 Wochen nach der OP hat es bei mir dann sowas wie einen "Durchbruch" gegeben. Der "Knopf", den ich in der Kniekehle hatte und weswegen ich auch schon den nächsten OP-Termin für den 10. Mai in der Tasche hatte, hat begonnen, sich zu lösen und ab 5 Wochen ca. sind dann jede Woche 5° dazu gekommen.
Jetzt bin ich bei guten 75°.

Krücken:
Vielleicht sind andere schneller, ich brauche sie noch wenn ich unterwegs bin. Allerdings soll ich inzwischen eh nur mehr mit einer aus dem Haus gehen und ich muss zugeben, das ist für mich ein ganz komisches Gefühl, das habe ich heute zum ersten Mal gemacht.
Zu Hause bin ich aber schon super mobil, brauche allenfalls am abend eine, wenn ich schon todmüde bin. Und ich kann das Bein nun so weit abwinkeln und anheben, dass ich unter Zuhilfenahme von mind. einer Krücke bereits abwechselnd Stiegen steigen kann!! :-)

Entgiftung und (Wieder-)Aufbau:
Zum besseren Abbau der ganzen Gifte, die ich über den langen Zeitraum zu mir genommen habe, habe ich mir in der Apotheke "Algentabletten" einreden lassen. Die nehme ich jetzt seit 3 Wochen und stelle nun aber um auf eine speziell auf mich abgestimmte Kräutertinktur und Homöopathie. Durch die Algentabletten habe eine ganz komische Verdauung, die weckt mich spätestens um 04.30/05.00 Uhr auf und ich muss bis 08.00 Uhr mind. 2-3 Mal aufs Klo (meistens schlafe ich dann eben gar nicht mehr ein und um 06.30 Uhr muss ich sowieso aufstehen). Ich sollte 6 Stück/Tag nehmen, habe nur 5 genommen und werde es jetzt mal mit 3 probieren, dazu die Tinktur, die ich seit gestern habe und die Globuli.

Arbeiten:
Es ist jetzt die dritte Woche zurück in der Arbeit. Wobei wir in der 2. Woche gerade ein langes 4-tägiges Wochenende hatten. Da war ich so platt, dass ich 4 Tage gar nicht aufgekommen bin. Ich hab auch keine Übungen gemacht in der Zeit. Nun, in der 3. Woche arbeite ich noch immer hauptsächlich zu Hause. Es geht nun aber wöchentlich merklich bergauf, ich mache gerade richtig große "Schübe".

Nächste Aussichten:
Am 15. Juni habe ich Kontrolltermin im Krankenhaus. Leider habe ich dort nach der OP eine Fehlinformation bekommen oder die haben das schlichtweg vergessen: Es wurde mir gesagt, dass die sich um den Reha-Antrag kümmern, weil es dort 2km weiter eine Rehastation gibt, mit der sie zusammenarbeiten.
Nachdem ich jetzt nichts mehr gehört habe, habe ich auf Nachfrage bei meinem Arzt nun erfahren, dass ich mich doch selber kümmern soll und da die auf Monate ausgebucht sind, bekomme ich frühestens ab 10. August einen Termin. Das wäre dann 5 Monate nach der Abnahme >(
Ich bin aber auf der Warteliste ab Anfang Juli und das heißt:

Daumen halten! :-)

Samstag, 8. Mai 2010

Wiedereinstieg und Fort-Schritte am Bein

Es ist Samstag und seit Montag bin ich wieder beruflich im Einsatz.
Ich war zwar nur zweimal auf Besprechungen im Büro und einmal bei einem Vernetzungstreffen, aber so als Resümee dieser Woche kann ich nur sagen: müdemüdemüdemüde...

Ich musste jeden Tag mal irgendwohin, sei es Physio, Arzt oder Büro oder auch 2 Sachen auf einmal. Auch wenn dafür oft nicht mehr als 3 oder maximal 4 Stunden nötig waren, so hat mich das körperlich doch sehr viel Kraft gekostet. Spätestens um 14.00/15.00 Uhr war ich streichfähig. Ein regelrechter "Gatsch auf der Couch"...

Die Abnahme-OP ist nun zwar fast 8 Wochen her, aber dieser Wiederaufbau dauert halt schon, wenn man so lange beeinträchtigt war.

Good News von meinem Bein und dem Onkel Doktor:
Nachdem mein Bein nun auf guten 65° Beugung ist, gibt es auch eine Planänderung bzgl. der geplanten Narkosemobilisation (die war ja ursprünlgich für den 10. Mai anberaumt und wurde dann von mir zugunsten des Wiedereinstiegs hintangestellt):
Nach telefonischer Rücksprache (und Durchgabe meiner Fortschritte) haben wir nun für den 15. Juni einen regulären Kontrolltermin in der Ambulanz vereinbart und schauen da nochmal, wie weit ich bis dahin komme. Nachdem bis dorthin noch ein paar Wochen ins Land ziehen, bin ich guter Dinge, dass wir diese OP gar nicht mehr brauchen werden :-)

Freitag, 30. April 2010

Planänderung: Wiedereinstieg

Es gibt eine Planänderung:
Ich habe mich aus verschiedenen Gründen dazu entschieden, die für den 10. Mai geplante Arthroskopie und Narkosemobilisation nach Rücksprache mit meinem Arzt und meiner Physiotherapeutin vorerst zu verschieben auf mind. Mitte Juni und stattdessen inzwischen mal mein berufliches Comeback zu machen.

Ich habe mit meiner Firma ausgemacht, dass ich ab diesem Montag, 3. Mai wieder einsteige. Allerdings zu folgenden Konditionen: Alles, was sich am PC und Telefon erledigen lässt, mache ich zu Hause und komme nur für persönliche Termine ins Büro und auf externe Einsätze (z.b. Vortragstätigkeiten usw.). Da ich auch noch eine Menge Überstunden und Urlaub ausständig habe, werde ich versuchen, "langsam" wieder einzusteigen. Ob mir das gelingen wird, werden wir noch sehen :D
Aber es wird eh nur gehen, was geht. Ich habe bereits letzten Dienstag, nach 3 Stunden wirklich netten Besprechungen im Büro schon gemerkt, dass ich mich da eh nach meinem Körper richten muss. Ich war danach so erledigt, dass mich ein Freund mit dem Auto nach Hause fahren musste.

Mein Allgemeinzustand ist im Moment so, dass es mir geistig-mental absolut super geht :-) Einzig körperlich muss ich noch aufbauen, da sich das Knie nur beschränkt abbiegen lässt und schmerzt und auch die Muskeln im OS und Knie noch mehr als ausbaufähig sind. Ich ermüde auch noch relativ rasch, v.a. wenn ich auswärts unterwegs bin. Also ist anfangs ohnehin nur möglich, entweder Büro ODER Physio an einem Tag. Das wird sich in den nächsten Wochen alles weisen, es wird mit der Zeit auch sicher besser werden und auf jeden Fall freue ich mich jetzt wieder auf alles :-)

Sonntag, 11. April 2010

Status Quo und Next Steps

Es ist jetzt 5 Wochen nach der OP, seit 3 Wochen bin ich zu Hause.

Was hat sich inzwischen getan:

Die Medikamente sind nun bis auf ein entzündungshemmendes Präparat am Abend abgesetzt.

Mein Allgemeinzustand:
Mein Allgemein- und Gefühlszustand hat sich merklich verbessert. Meine Grundstimmung ist jetzt positiv "heiter", ich bin nicht mehr so labil und leicht erreg- und reizbar. Das lag eindeutig an den Medikamenten und diesen Zustand bin ich nun wohl endlich los :-) Auch zur Freude meiner Familie ;-)
Ich gehe auch fast jeden Tag raus und spazieren. Das tut nicht nur dem Bein, sondern auch der Seele gut, der Frühling tut sein übriges und die Farbe kommt so auch ins Gesicht zurück.

Knie:
Ich bin jetzt bei guten 50° Winkel vor, bzw. 55 (bis 60)° nach physiotherpeutischer Behandlung (2x/Woche). Mache jeden Tag viele Übungen, gehe spazieren und fahre ca. 2-3 Stunden in der Motorschiene. Dafür ist jetzt mal definitiv zu wenig weitergegangen. Rein vom Messbaren her sind wir nämlich nicht mehr als 5-10° weiter, aber die Qualität der Bewegungen und die Beweglichkeit des Knies hat sich schon deutlich verbessert. Also "gefühlt" bzw. rein subjektiv sind das mind. 10°-20° mehr...

Wundenschließung und Narbenbehandlung:
Die Wunden haben sich relativ rasch geschlossen, die "Krater" werden aber noch eine Weile so bleiben, wie es ausschaut. Ich muss nun auch die Narben behandeln. Das ist ein große Überwindung - da hinzugreifen. Aber Narbengewebe ist hart und die gehen ja quer durch den OS. Also hier heißt es massieren, draufdrücken, einschmieren, kneten usw.

Kleidung...
Ja, ich genieße es sehr, wieder etwas normaler ausschauen zu können. Kleine Einschränkung: Es passt mir halt fast nichts mehr... Neulich hab ich auch den Blick auf die Waage gewagt und es sind doch ein paar Kilos dazugekommen... Meine Beine sind zwar wunderbar schlank, aber die Mitte ist rundherum gewachsen... Muss wohl ein bisserl abnehmen, wenn ich keine neue Garderobe kaufen will ;-)

Mobilität:
Ich war nun bereits 4 mal selbständig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Bus und Bim. Also mit Fix wär das wirklich allerreinstes Harakiri gewesen. Ich bin ja schon relativ gut auf den Beinen, brauche aber noch Krücken, v.a. auf weite Strecken bzw. auf der Straße. Aber ohne eine gewisse Grundstabilität wär das absolut zu vergessen. Anfangs hat´s auch mehr geschmerzt im Knie, weil die Sitze so konzipiert sind, dass die nach hinten abschüssig sind. Aber zumindest das Sitzen ist jetzt mit dem größeren Winkel schon ok. Ich nehm halt Umwege in Kauf, um nur bei End- und Großstationen umzusteigen. Da hat man mehr Zeit dafür und fällt nicht gleich um, weil die so schnell losfahren während man noch zum Platz stolpert oder mit dem Kartenautomaten rumtut... >(


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News zu den Next Steps:
Mein Termin am 20.4. (also heute) ist nach Rücksprache mit meinem Arzt gecancelled (wir sollten doch noch etwas zuwarten), dafür muss ich am 9. Mai wieder ins Krankenhaus. Am 10. Mai machen wir dann eine so genannte Narkosemobilisation (Abbiegen unter Narkose) und Arthroskopie, anschließend bleibe ich noch ein paar Tage zur Behandlung.
Dann sollte sich in diesem Bereich aber merklich etwas ändern.
Wenn nicht,.............???!!!
Doch das denke ich gar nicht. Bin zuversichtlich.

Donnerstag, 8. April 2010

Finanzielle Voraussetzungen

Bisher beiseite gelassen, sollte es doch Erwähnung finden. Einen mehrmonatigen Krankenstand inklusive finanzieller Mehrbelastung muss man sich leisten können.

In Österreich zumindest ist es so, dass Angestellte 3 Monate noch ihr altes Nettogehalt beziehen, danach jedoch nur mehr 80% des letzten Nettogehaltes von der Krankenkasse bekommen.
Dazu kommen die Mehrbelastungen für Medikamente, Physiotherapie und - wie bei mir jetzt - auch noch die Motorschiene. Bei mir wirkt sich das so aus, dass ich zwar gleich um mehr als 300 Euro weniger rausbekomme, aber dafür auch gleich um insgesamt mehr als 300 Euro mehr Fixkosten habe...! Meine Finanzsituation ähnelt nun der, die ich während meiner Abendschulzeit (mit Kind und Kegel) hatte.

Nicht eingerechnet sind hier diverse Hilfmittel, die wir in der Wohnung installiert haben (wie Haltegriffe am Klo u.dgl.) oder meine speziell von der Schwiegermuttter angefertigten Hosen sowie die Spezial-Unterhosen mit dem seitlichen Klettverschluss undundund. Rechnet man noch das Benzin für die Krankenhausfahrten und den Selbstbehalt für die Krankenhaus-Aufenthalte dazu, summiert sich das immer mehr.

Man kann das zwar schwer im Vorhinein berechnen, aber eine gewisse Rechnung sollte man auf jeden Fall anstellen.
Und vielleicht sollte man zur berechneten Mindestdauer auch gleich was draufschlagen. Ich kenne bis jetzt keinen Fall, der in der vorausgesagten Mindestzeit mit der Behandlung fertig war.


Für mich persönlich gilt trotz allem jedoch: Ich hab´s keine einzige Sekunde bereut und bin im wahrsten Sinn HEIL-froh, dass ich das machen konnte. Der Rest wird auch noch werden :-)

Mittwoch, 31. März 2010

Nach der Abnahme II - Veränderungen

Für viele stellen sich jetzt auch Fragen wie "Wie fühlt sich das an", "Wie ist geht das mit den Wunden weiter" etc.

Also das Gefühl ist natürlich sehr ungewohnt. Ich habe ca. 1 Woche gebraucht, um das Gerät rauszukriegen. Teilweise passe ich noch immer auf, dass ich nicht anstoße wenn ich mich setze, auf´s Klo gehe usw.

Schmerzen und Schmerzmittel:
Schmerzmäßig schaut´s gut aus. Es gibt keinen Grund- bzw. Wundscherz mehr. Leider beim Abbiegen und in der Motorschiene schon, aber das lässt sich regulieren. Auch ohne Medikamente ;-) Selbige wurden zwar gleich reduziert, aber ich muss weiterhin Schmerztabletten und Entzündungshemmer nehmen. Werde aber in der nächsten Zeit ein bisschen mit weiterer Reduktion "experimentieren". Das Morphiumrpäparat ist ja auch noch dabei, aber seit dem Krankenhaus auf niedrigster Dosis. Da haben wir wohl was übersehen... aber besser spät als nie ;-)

Wunden und Wundpflege:
Die Wunden fühlen sich anfangs zwar sehr ungewohnt an, aber zum Glück nicht schmerzhaft. Bei den ersten beiden Wundversorgungen bin ich in Tränen ausgebrochen (wegen der Angst und der Erinnerung), aber das spürt man auch nicht mehr. Die Wundversorgung wurde nach einer guten Woche beendet. Jetzt habe ich nicht mal mehr ein Pflaster drauf, darf und soll auch duschen :-)

Kleidung:
Am zweiten Tag nach der OP bin ich das erste Mal wieder in eine normale Hose geschlüpft. Ich ziehe bis jetzt nur leichte und elastische Stoffhosen an wegen der Wunden - und: I liiike! :-)
Auch die Klettverschluss-Unterhosen gehören der Vergangenheit an. Ich kann zwar noch nicht normal am Klo sitzen (linkes Bein weggestreckt), aber die Hose bis zum Boden lassen, daher geht das.

Schlafen:
Wie gesagt: Mein Mann getraut sich wieder neben mich, wir schlafen im selben Bett :-) Ich schlafe aber noch am Rücken mit einem Polsteraufbau unterm Knie bzw. max. auf die rechte Seite gedreht. Am Bauch bin ich bisher nur beim Therapeuten gelegen. Das ist ganz schön ungewohnt und ich bin noch total vorsichtig, mich überhaupt erst in diese Lage zu bringen...


Langsam aber sicher zieht also wieder "Zivilisation" ein in meinem Körper. Eigentlich brauch ich nur mehr die Medikamente losbekommen und das Knie richten - wenn nötig eben ein letztes Mal im OP :-)



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Gedanken zur Schmerztherapie:
Ich war diesmal mit 4 weiteren Patientinnen im Zimmer. Allesamt 65 plus. Mit neuen Prothesen an Hüfte, Knie oder Schulter. Denen wurde also jeweils ihr ganzes Gelenk entfernt und Metall eingesetzt. Wieviel ich damals an Dosis bekommen habe, ist mir da erst bewusst geworden, weil ich live beobachten konnte, wieviel die bekommen haben. Das war einige Milligramm-Stufen drunter...!

Dienstag, 30. März 2010

Der Drehplan - so funktioniert(e) das...!

Kaum zu glauben... ich hab bis jetzt den Drehplan einbehalten ;-) Für alle Betroffenen natürlich interessant zu wissen, wie das funktioniert. Also hier gibt´s den Drehplan für die Prozedur:

Jeder "Strut" ist ein Teleskopstab bzw. Schraube, die nach diesem Plan Tag für Tag Millimeter für Millimeter weitergedreht wurde. Nicht immer jede, da ich keine reine symmetrische Korrektur bzw. Verlängerung hatte, sondern auch mein Knie hinausgedreht wurde und die Rotationsachse um ein paar Grad begradigt wurde. Die roten Striche und Zahlen bedeuten Drehpausen.

Dieses Dokument werde ich mir jedenfalls einrahmen und dann hoffentlich nie vergessen, wie viel Mut ich dafür gebraucht habe :-)


Hier sind die Struts mit der Millimeter-Skala nochmal zu sehen. 6 Wochen vor der Abnahme wurden die dann gegen "normale" Schrauben ersetzt (wie berichtet).

Montag, 29. März 2010

Nach der Abnahme


Am Samstag bin ich aus dem Krankenhaus entlassen worden. Ich war etwas länger dort als geplant: voraussichtlich sollte ich Mo oder Di (15. oder 16.3.) operiert werden und bereits Fr entlassen werden. Operiert bin tatsächlich schon am Mo worden, aber die Entlassung hat sich dann zwei mal verschoben und so war ich dann 2 Wochen im Krankenhaus.

Mein Knie war nach der OP weniger beweglich als vorher (20° vs. 45° mit TSF). Also bekam ich täglich Physiotherapie und Motorschiene. Leider sind wir ziemlich bald bei den bereits vorher erlangten 45° "stehen" geblieben. Obwohl ich den Anweisungen des Therapeuten wirklich bemüht folgte: "Sie müssen ihrem Knie jetzt 23 Stunden täglich sagen, dass sie es wieder brauchen und daher: abbiegen, abbiegen, abbiegen". Ich lag stundenlang in der Motorschiene, ließ mein Bein brav "hängen" und gab ihm Reize was das Zeug hielt (auch in der Nacht. Da schlafe ich mit einem Polsteraufbau unter dem Knie) - ich hatte ja zum Glück nichts anderes zu tun im Krankenhaus ;-)


Leider stellte sich dann nach einigen Tagen schon heraus, dass die fehlende Beugung bzw. der fehlende Fortgang (bei meinem Pensum sollte doch einige Grade plus werden) nicht etwa an den verkürzten Muskeln und Sehnen lag (die ließen sich ja super dehnen), sondern IM Knie selbst.
Wir können nur Vermutungen anstellen was da los ist, aber verwunderlich ist es natürlich nicht, dass da etwas verklumpt oder verkalkt ist nach bald 9 Monaten....

Next Steps:
Ich bin nun zu Hause und habe auch hier eine Motorschiene bekommen. Ich muss in den nächsten Wochen weiterhin mein maximales Augenmerk auf die Flexion legen. Auch wenn die Aussichten auf einen Fortgang minimal sind (wenn ich nach einigen Stunden Schiene und langsamer Steigerung um ein paar Grade mal 1-2 Stunden pausiere, bin ich sofort wieder "unten" mit den Graden). Aber auch der Reiz am Knochen ist wichtig, damit sich das Material weiter gut verdichten kann.
In 4 Wochen schauen wir dann wieder nach und je nachdem was dann rauskommt, wird dann entweder mal "nur" unter Narkose abgebogen soweit möglich bzw. sehr wahrscheinlich auch nochmal ins Knie rein "geschaut" (z.B: mittels Arthroskopie) und allfälliges Material entfernt.

Leider habe ich zwar von ärztlicher Seite nie gehört "Das wird wieder, ganz sicher, egal wie, aber es wird". Es heißt nur, wir tun dies oder das und wir "schauen"... Aber inzwischen habe ich von einigen Leuten (Schwestern, Physio, Betroffene) schon gehört, dass so ein "Ausputzen" vom Knie schon viel bringt. Hoffen wir also, dass sich "nur" eine Blutung verklumpt hat (oder etwas ähnliches), sodass das wirklich mit einer Arthroskopie behoben werden kann.

Fingers crossed :-)

Mittwoch, 10. März 2010

Risiko Pininfekt vs. Wundenputzen

Dem Wundenputzen möchte ich schon lange einen Artikel widmen.

Das größte Risiko bei dieser Methode sei der sogenannte Pininfekt, heißt es. Mir wurde gesagt, dass ich mit mindestens einem Infekt pro Eintrittsstelle rechnen müsse. Diese Rechnung wurde aber nicht ohne meinen pingeligen Mann gemacht ;-)

Ich habe wie berichtet nach 8,5 Monaten bzw. 37 Wochen keinen einzigen Pininfekt gehabt.
Jeder Mensch, der medizinisch zu tun hat (Hausarzt, Physiotherapeutin, Apotheke, behandelnder Arzt usw.), ist ganz von den Socken, wenn ich sage, dass wir keine derartigen Komplikationen hatten.

Worauf ist das zurückzuführen? Auf absolut pingelige Wundpflege, wie ich meine. Ich kann es zwar mittlerweile nicht mehr aushalten, ohne jedesmal meinen Polster vollzuheulen, aber es zeigt ja auch Wirkung.

Also - Wie macht mein Mann die Wundpflege:
Anfangs, in den ersten Wochen, reichte es, wie es im Krankenhaus gelehrt wurde: Die Pinstellen wurden lediglich mit den Kompressen gereinigt und fertig. Nach einer halben Stunde waren wir fix und fertig mit allem.
Dann wurden die Wunden größer und veränderten sich: Sie "lebten" mehr, es trat mehr Flüssigkeit aus und dadurch bildete sich auch mehr Kruste und die Öffnungen wurden länger, größer, tiefer. Mein Mann meinte, man sah bis zum Knochen. Ich wollte es nicht wissen, also gibt´s davon auch kein Foto.

Wir mussten den Reinigungsvorgang also anpassen und erweitern, um die Dinger sauber zu bekommen. Daraus hat sich dann folgende Vorgehensweise ergeben:

Es gibt 3 Durchgänge:
1. Zuerst befreit mein Mann alle Wunden systematisch von der Kruste. Er hat dazu eine Pinzette aus der Apotheke, die permanent im Alkoholfläschchen aufbewahrt wird, um die Infektionsgefahr zu bannen. Als die Wunden noch sehr groß und tief waren, waren da auch so "Flantschger" drin, die hat er auch rausgeholt damit. Überhaupt achtet er darauf, dass da kein noch so kleines Futzerl irgendwo dranbleibt. Pingelig, wie gesagt... aber gut so. Dieser Durchgang ist für mich der schmerzhafteste. Ich hab manchmal das Gefühl, er reißt mir das Fleisch aus dem Bein. Sicher bin ich inzwischen schon hochsensibilisiert und meine Toleranz ist schon bei Null. Anfangs empfand ich das nicht so schlimm. Andererseits dauert das ja nicht lange. Das ist nur ein Durchgang und im Normalfall sind wir in guten 10 bis 15 Minuten durch mit allen. Ich pack´s halt einfach nicht mehr, das ist alles.

2. Dann putzt er die Wunden mit dem Stieltupfer aus und desinfiziert schonmal ordentlich. Das brennt. Zum Teil höllisch.

3. Jetzt wird jede Wunde bzw. Pinstelle nochmal mit den Mullkompressen mit natürlich Desinfektionmittel darauf fertig gereinigt.

Dann befreit er meinen Oberschenkel noch vom Rest des Reinigungsmittels und dann wird wieder zugemacht. Wir brauchen jetzt ca. 1 Stunde dafür.


Weitere Tipps:

# Desinfektion: Mein Mann zieht sich nicht bloß die Latexhandschuhe an, sondern:
Es wird zuerst das Tischerl mit Desi-Mittel gereinigt, wo dann das Wundenputzzeug raufgelegt wird.
Dann desinfiziert er seine Hände (mit dem Hautdesinfektionsmittel Isozid)
Dann zieht er die Handschuhe an.
Dann desinfiziert er die Handschuhe.
Und erst DANN kommt er mal in meine Nähe.
Man kann sagen was man will, aber schlecht war´s sicher nicht ;-)

# Sogar zum Einschneiden der Kompressen ohne Schlitz (es gibt auch spezielle Schlitzkompressen, aber an manchen Stellen sitzen bei mir ja mehrere Pins aneinander, da müssen wir 2 Schlitze einschneiden) hat er eine eigene Schere, die vorher in Alkohol getränkt wird.

# Man muss danach die Haut abseits der Wunden vom Desinfektionsmittel befreien. Die Haut wird sonst leicht gereizt und es können sich auch Ausschläge bilden. Das macht mein Mann mit Natrium chloratum physiologicum.

# "Wundenputzmittel" (Schleimhaut-Desinfektionsmittel): Wir benutzen hauptsächlich das braune Betaisadona (das brennt zwar wie Hölle aber ich vertrage es besser) und wechseln ab und zu mit dem Octenisept ab. Das ist angenehmer, aber von dem bekomme ich sofort Ausschlag.

# Am Morgen und Vormittag ist man schmerzresistenter. Ganz selten putzen wir morgens/vormittags, da ist das tatsächlich relativ "locker". Leider hat mein Mann aber vor dem Abend meistens keine Zeit und da gibt es schon einen haushohen Unterschied.
Das ist recht interessant, der Körper hat da wirklich so einen Biorhythmus. Wenn man auf´s Körperliche reduziert ist, kommt das ganz groß raus...

# Ich habe in der ganzen Zeit keinen Tropfen Wasser auf die Wunden gelassen.

# Wir haben 3,5 oder 4 Monate jeden Tag geputzt und ab da konsquent jeden zweiten Tag. Komme was wolle. Sogar als er zweimal einen grippalen Infekt hatte, hat er mich geputzt. Also das kann ich gar nicht hoch genug anrechnen...

# Viel Glück allen, die es noch vor sich haben! Es ist machbar!

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Und niemals vergessen: Jeder Fall ist ein eigener Fall. Ich hab auch schon davon gehört, dass manche gar nicht putzen mussten. Und auch, dass manche duschen, hab ich gehört.

Resümee nach 8 1/2 Monaten mit dem TSF


Es ist soweit, am Sonntag check ich ins Krankenhaus ein. Dann geht ein ganz eigener und besonderer Lebensabschnitt zu Ende. 37 Wochen...

Ich komm grad von einem Plauscherl mit den MitarbeiterInnen "meiner" Apotheke. Ja, man bekommt ja zu seiner Apotheke, zu seinem Hausarzt, aber auch zu anderen Menschen eine ganz andere Beziehung als vorher. Auch in meiner Nachbarschaft bin ich nun bekannt. V.a. unter den alten Frauen, denen ich bei meinen vormittäglichen Spaziergängen so über den Weg gelaufen bin (alte Männer gehen offenbar nicht raus...?!). So viel auf der Straße angesprochen wie jetzt bin ich nur mit meinem Sohn geworden, als er noch im Babyalter war. Jede Mutter kennt das wohl.

Viel ist geschehen in dieser Zeit. Viel hab ich erfahren und viel hab ich hoffentlich nicht nur kurzfristig gelernt. Ich hoffe, ich kann einige der Lernerfahrungen mitnehmen in mein neues Leben.
Z.b. jene der Langsamkeit. Langsam ist definitv besser und hat mir sehr gut getan. Oder ein intensiveres "bei sich" sein. Es gibt ja so viel Körper und Beschränkheit in dieser Zeit - aber eben dadurch auch mehr "ich". Oder "selbst". Oder so. Ich wünsche es jedem Menschen, einmal so auf sich selbst zurückgeworfen zu sein. Und ich wünsche jedem positive Lernerfahrungen damit und v.a. auch langfristige Lernerfahrungen.
Ich hab ja eine Weile gebraucht, bis ich´s "geschnallt" habe. Dass der Körper kein Ding ist, das funktionieren muss. Schon gar nicht für irgendeinen Job. Oder andere... Der Körper gibt das Tempo vor. Wenn der seine Bedürfnisse nicht gestillt bekommt, dann kann der alles blockieren. Und du hast dich gefälligst danach zu richten. Sonst geht´s dir nur noch schlechter.
Man wird auch unheimlich verwundbar wenn man verwundet ist. Wenn die Wunden wie Löcher bis in den Knochen reichen, ist nicht nur das Fleisch offen wie ein Sieb. Man IST offen. Und ausgeliefert. Dem "Außen"... Lässt sich schwer beschreiben. Klingt vielleicht esoterisch, aber ich bin mir sicher, manche dieser Leser werden wissen was ich meine.

Na jedenfalls. Eigentlich sollte das ein Rückblick und ein Resümee werden. Aber auf den Punkt gebracht lässt sich sagen:
Macht eurem Körper keinen Stress. Hier geht es nur um Heilung und nicht um "wieder funktionieren". Vergesst "Pläne". Oder Deadlines. Überhaupt alles, wo euer Körper zu einem bestimmten Zeitpunkt irgendwas "muss". Wenn´s geht, is gut, wenn nicht, dann eben später. Du kannst nichts planen. Es ist wie es ist und du musst damit leben. Und es ist gut, das mal zu erfahren.

Achteinhalb Monate... War schon lang. Aber war ok. Es ist zwar jetzt definitiv das Limit erreicht und ich freu mich schon unheimlich auf viele Dinge, die ich entbehren musste. Aber es ging.
Man darf nur nicht den Fehler machen und glauben, man kann da und da wieder arbeiten und funktionieren. Das funktioniert definitiv nicht. Das war auch so der größte Lerneffekt für mich und an dem hab ich auch am meisten Stress reingebracht. Aber inzwischen hab ich´s langsam geschnallt und ich weiß, dass ich NICHT weiß, wie es dann weitergehen wird und wie lange dann noch alles dauern wird. Das ist ja schon ein Schritt :-)

Ich werde also natürlich weiter berichten wie das so läuft. Der Blog ist zwar defintiv anders geworden als ich vorhatte (also keine reine Dokumentation), aber so ist das eben.

DU KANNST NICHTS PLANEN ;-)
ES KOMMT DEFINITIV ANDERS ALS DU GLAUBST :-)
Und : ES HAT AUCH GANZ VIEL POSITIVES POTENTIAL :-)

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Ahja, zum medizinischen Verlauf: Again: Es gab KEINERLEI Komplikationen mit Wundinfekten oder dgl. (!!!)

Vielleicht mach ich ja nochmal einen Atrikel zur Wundpflege. Ich hatte ja noch so viele Artikel vor........

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Freitag, 26. Februar 2010

Wie geht´s mir nun

Also am Dienstag gab´s ja die alles verändernde Nachricht. Seitdem ist die Welt nicht mehr die sie war. Alles ist anders. Es gibt ein Ende. E s w i r d e i n E n d e g e b e n . Nicht zu fassen. Dass ess ein Ende geben wird und dass ich so lange ausgehalten habe.
Aber der Reihe nach.
Seit dem Dienstag wirbelt´s mich nur hin und her emotional. Freude weicht Erleichterungstränen weichen Fassungslosigkeit weicht Freude weicht....
Also hocheuphorisch und dann wieder Tränen usw. Bin auch unheimlich mitteilungsbedüftig, seit Dienstag wird auf Facebook gepostet was das Zeug hält. Bisher hab ich da ja nix rauslassen und alle hat´s gewundert, warum ich denn dieses "tolle" "Kommuniaktions"-Tool nicht nutze, um mit der Welt in Kontakt zu bleiben usw. War aber nicht so ganz meins... Naja. Bin also seeeeehr unruhig und aufgewühlt.......

Und da die OP näher rückt, wo ich wieder betäubt werden soll (es war mal die Rede von Vollnarkose), kommt die Angst davor. Weil ich ja doch recht viel Mophium gebraucht habe und nicht weiß, wie das dann gegenwirkt...
Also versuche ich wieder mal runterzukommen. Wow. Hab ich eben dieses Vokabel erwähnt?! Ok. Nehmen wir´s beim Namen. Vielleicht bin ich schon zu sehr daran gewöhnt.
Ich halbiere also nun seit 3 Nächten die Abenddosis. Und habe auch dementsprechende Wundschmerzen in der Nacht. Und das Emotionale ist dadurch vermutlich nochmal verstärkt. Und die Schmerzen verstärken dann wieder die (negativen) Emotionen usw. Also es wirbelt mich. Aber die Freude ist enorm und ich kann´s wirklich auch kaum fassen das Ganze. Es wird mir jetzt erst einiges bewusst und dann filmen natürlich nochmal diese Monate vor mir her und vieles kommt hoch usw. Dann kommt mir erst, was ich da gemacht und geschafft hab auch und es fällt

ganz

viel

Druck

ab......................................................................................................................................... ................................................................................................................................................
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Dienstag, 23. Februar 2010

ES KOMMT R A U S !

Also heute war ja der dritte Kontrolltermin in Reihe, für den es hieß, dass wir da die Abnahme-OP ausmachen. Bis jetzt wurde das ja 2x verschoben. Jedesmal "Warten wir noch 1 Monat". Nach dem letzten Mal war ich ziemlich am Sand. Heute bin ich also ziemlich zähneklappernd hingegangen, weil ich keinen dritten Aufschub akzeptieren wollte.
Habe die Nacht nicht geschlafen und diesmal schon vorher vor lauter Angst und Nervosität losgeheult und wollte gar nicht reingehen. Noch ein Aufschub wär einfach nicht drin gewesen.

AAABER, es ist ja alles GUT! Die Röntgenbilder sind supertraum, der Knochen hat aufgeschlossen, wir konnten es kaum glauben! :-)

Fotoapparat haben wir leider komplett vergessen diesmal, aber wird dann schon mal nachgeholt.

Ich habe nun zu 99% den Aufnahmetermin: Sonntag, 14. März 2010.

Warum nur zu 99%? Weil noch der Oberboss vom Krankenhaus sein Hackerl draufmachen muss. Das erfahren wir in den nächsten Tagen per Post, wenn die offizielle Ladung ins Haus flattert. Es ist davon auszugehen, dass das fix ist. Bett ist auch schon reserviert :-)

Wenn ich nicht 2 Kilo Metall am Bein hätte, würd ich glatt Luftsprünge machen :-)
Noch 11 mal Wundenputzen!! Yipiieh!


Ist das mal ein Happy Face oder nicht?! ;-)

Dienstag, 9. Februar 2010

Verlauf der Beweglichkeit

Bis ich wieder mal die neuesten Röntgenbilder (vom 28.1.) usw. von der Kamera meines Mannes bekomme (der sie dauernd in der Firma vergisst) erzähl ich mal vom Mobilitätsverlauf bis jetzt.
Ich hab mir gerade meine gespeicherten Links von vor der OP angesehen und mich erinnert, wie unsicher man ist und wieviel Angst man bewältigen muss.

Ich war lediglich 10 Tage nach der OP im Krankenhaus. Den Knochen haben sie mit einem Meisel durchtrennt. D.h. der Schnitt ist relativ klein, ca. 2 cm). Warum ich so schnell "auf den Beinen" war, weiß ich nicht. Ich hab von einer mit einem monolateralen Fix im US gelesen, die war ganze 5 Wochen im Krankenhaus... Keine Ahnung, was die mit der angestellt haben, das sollte eigentlich wesentlich besser gehen.
Hier ein Foto, wo man den Schnitt sieht:


Jedenfalls, bei mir war es konkret so:
Die ersten 3 Tage nach der Op sind die allerallerschmerzhaftesten. Der Knochen wird total durchgeschnitten und bis sich der Knochenmarkskanal wieder schließt, muss man was aushalten. Wobei es auch unterschiedliche Schmerztherapien gibt. Ich hab das Morphium nur 1 mal in Form einer Spritze bekommen. Aber da geht auch wirklich GAR nichts mehr. Sonst nehm ich ja Tabletten, auch schon im Krankenhaus. Aber da gibt es eben eine Basistherapie und dann noch die "Rescues" bei Bedarf. Da ich zu den vorsichtigen Menschen in Bezug auf Medikamentengebrauch gehöre, hab ich das in den ersten Tagen oft übersehen, die zu nehmen. Man kennt ja einerseits die verschiedenen Schmerzen noch nicht und glaubt, es geht noch, es geht noch und ehe man sich´s versieht, ist der kritische Punkt überschritten, wo man mit den Tabs nichts mehr machen kann. Man sollte also sofort bei einem Anstieg der Schmerzen reagieren.
Am Anfang ist also der größte Schmerz der Knochenschmerz. Der ist sehr schwer und tief. Man bekommt das Gefühl, also ob eine Tonne Gewicht am Bein wäre und das Bein jeden Moment explodieren könnte oder auch als ob das Bein rausgerissen wird. Geht ja auch ein Haufen Zeugs durch die Muskeln durch und das arbeitet anfangs alles ordentlich.

Aber zurück zum Thema. Das Bein ist in keiner Weise zu bewegen. Kein Milimeter von selber. Ok, die Zehen und die Fußschaufel - immerhin ;-) Natürlich ist das schon etwas furchteinflößend - was ist da los? Wird das jemals wieder? -> Das dauert einige Wochen, bis sich wieder etwas "regt", also bis man das Bein wieder ein paar cm von selber hochheben kann. Nicht verzweifeln, es kommt schon!
Und jede Bewegung (unter Hilfestellung) tut weh. Klo gibt´s erstmal nur im Bett auf der Schüssel und das tut auch sehr weh. Also alles außer waagrecht ist sehr schmerzhaft anfangs.
Nach ein paar Tagen geht´s schon mit dem Rolli auf´s Klo und man muss halt Zähne zusammenbeißen. Mir war das aber lieber als weiterhin die Schüssel im Bett ;-)
Achtung: Bitte immer bedenken, dass wir hier von Fixateur im Oberschenkel sprechen. Bei Indikation im Unterschenkel ist das nicht so, die können ganz normal abbiegen!

In den ersten Wochen bzw. Monaten - zumindest während der Distraktionsphase - geht auch nicht viel mehr. Das ist auch nach wie vor eine schmerzhafte Phase, aber so schlimm wie im Krankenhaus wird´s nicht mehr. Während dieser Zeit geht´s mal rauf, mal runter. Jedenfalls aber noch nicht kontinuierlich nur hinauf, weil der Drehprozess eine hoch sensitive Phase darstellt, in der der Körper nicht zur Ruhe kommt und heilen darf. Auch mental ist man hier am meisten gefordert. Weil es einfach nicht anfängt, aufwärts zu gehen - und dabei die unwissende Umwelt dann solche Sprüche von sich gibt wie: "Jetzt kann´s ja nur mehr aufwärts gehen, die OP ist ja vorbei.". Viel was Schlimmeres kann man dir in der Situation eigentlich nicht sagen. >-(

Aber gut, man ist ja auch auf den Medikamenten. Ich frag mich manchmal schon, wie ich das ausgehalten habe, aber es geht wenn man drin steckt. Dafür war damals die Wundpflege noch nicht so schlimm. Die macht mir jetzt mehr zu schaffen, dafür geht alles andere schon ganz gut.

Danach geht´s dann aber jedenfalls Step by Step und langsam, aber sicher bergauf. Langsam, wie gesagt, aber sicher. Das Bein kann sich allmählich schon selber halten und das schafft schon viel mehr Lebensraum. Ich bin vorher nur ins Bett gekommen, weil die Einstiegsprozedur viel Platz brauchte ;-) Hier ein Kurzvideo dazu. Auf die Couch im Wohn-Esszimmer kam ich in den ersten 3 Monaten nicht, da hätten wir umstellen müssen und es war ja eh schon alles zusammen genug "Umstellung".



Aber ich war ja "zach" und habe nach gerade mal 2,5 Wochen nach der OP schon meinen ersten Ausflug gemacht: 2 Stockwerke runter und ca. knappe 100 Meter! In einer Stunde war das schon machbar ;-))



Wenn dann mit der Zeit der Knochen wächst und die Muskeln wieder etwas beweglicher werden, kann man auch schon etwas belasten und langsam, aber sicher geht dann zumindest der Knochenschmerz mal runter. Und durch die Wiedererlangung von zumindest einem Minimum an Elastizität tun auch andere Bewgungen nicht mehr so weh. Man kann sich z.B. die Socken selber anziehen, weil das nicht mehr so weh tut. Oder man fängt an, auf Stühlen zu sitzen - zuerst nur zum Essen, dann hin und wieder auch mal so (das tat ja anfangs auch furchtbar weh. Man glaubt nicht, an was die OS-Muskeln allem beteiligt sind!)
Bei Stehen und Gehen wird man auch beweglicher, erlangt mehr Radius, kann immer mehr Dinge tun.
Ich hab die größte Freude gehabt, wenn ich selber ein bisschen Wäsche aufgehängt habe, Geschirrspüler geräumt und all das, wo man quasi "am Fleck" was machen kann.
Auch regelmäßiges Spazieren gehen ist da ganz wichtig. Für Körper und Seele...

Durch die allmähliche Gewöhnung an die Medikamente ist man auch nicht mehr sooo "paniert", der Kreislauf erholt sich, man kann beginnen, "aufzubauen".

Ich hatte 2 Monate Distraktionsphase. Nach 5 Monaten, bzw. im 6. Monat (Dezember) konnte ich beginnen, immer mehr Gewicht auf das Bein zu lassen und ich hab dann auch trainiert, nur 1 Krücke zu benutzen. Je mehr Belastung, umso besser für´s Knochenwachstum und ich hab getan, was ging.

Anfang Dezember habe ich sogar das erste Mal gekocht. Da kam auch die Physio endlich dazu und der Knochen ist ja auch immer dichter geworden, also ab da ging´s wirklich ganz gut bergauf. Auch den Kreislauf konnte ich dann mehr fordern. Wäre nicht das Wundenputzen gewesen, hätte ich (fast) uneingeschränkt die Zeit meines Krankenstandes für mich nutzen können ;-)
Leider hat dann ja meine Kollegin gekündigt und da man doch recht instabil in allem ist, hat mich das dann zusätzlich belastet. Und belastbar ist man halt leider gar nicht.

Nun habe ich bald 7,5 Monate hinter mir und bin schon recht mobil. Zwar zu 99% zu Hause (es hat seit Wochen Schnee und ich gehe nur um´s Eck zur Physiotherapie raus), aber da kann ich schon alles machen. Ich befinde mich ja auch im Endspurt und beschäftige mich nun mit Muskelaufbau (das hat im Moment sogar den Vorrang vor Knie-abbiegen). Nach 7 Monaten tut sich da schon was an Abbau und bevor ich das Ding runterbekomme, sollte ich wieder ein bisschen eigene Stabilität erlangen.

Leider haben wir nach den ersten Wochen der Gewöhnung an das neue Leben nicht mehr viel dokumentiert - es gibt also über diesen Verlauf leider keine kontinuierlichen Foto- und Filmdokumente. Und wenn ich meinen Sohn z.b. bitte, meint der nur: "Hast du nicht eh schon genug Fotos? *Grummelgrummel*"... jaja... Es sind auch alle froh, dass sie mir nicht mehr bei jedem Handgriff helfen müssen. Da geht ja in den ersten Monaten wirklich gar nichts - also ohne Hilfe geht´s absolut nicht. Aber mit der Zeit kann man dann schon damit leben. "Selber" bzw. eigenständig. Sofern man nicht einkaufen muss ;-)

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So, ich hoffe, das gibt ein bisschen einen Eindruck. Es ist ja sehr schwierig, alles zu beschreiben. In meinem Kopf ist viel mehr, und ich merke, dass ich zwar auch viel herumschreibe, aber auch nicht sehr effizient. Also die Medikamente wirken natürlich nach wie vor, auch wenn ich schon sehr daran gewöhnt bin... Aber an manchen Dingen merkt man es dann doch wieder recht deutlich ;-)