Mittwoch, 10. März 2010

Resümee nach 8 1/2 Monaten mit dem TSF


Es ist soweit, am Sonntag check ich ins Krankenhaus ein. Dann geht ein ganz eigener und besonderer Lebensabschnitt zu Ende. 37 Wochen...

Ich komm grad von einem Plauscherl mit den MitarbeiterInnen "meiner" Apotheke. Ja, man bekommt ja zu seiner Apotheke, zu seinem Hausarzt, aber auch zu anderen Menschen eine ganz andere Beziehung als vorher. Auch in meiner Nachbarschaft bin ich nun bekannt. V.a. unter den alten Frauen, denen ich bei meinen vormittäglichen Spaziergängen so über den Weg gelaufen bin (alte Männer gehen offenbar nicht raus...?!). So viel auf der Straße angesprochen wie jetzt bin ich nur mit meinem Sohn geworden, als er noch im Babyalter war. Jede Mutter kennt das wohl.

Viel ist geschehen in dieser Zeit. Viel hab ich erfahren und viel hab ich hoffentlich nicht nur kurzfristig gelernt. Ich hoffe, ich kann einige der Lernerfahrungen mitnehmen in mein neues Leben.
Z.b. jene der Langsamkeit. Langsam ist definitv besser und hat mir sehr gut getan. Oder ein intensiveres "bei sich" sein. Es gibt ja so viel Körper und Beschränkheit in dieser Zeit - aber eben dadurch auch mehr "ich". Oder "selbst". Oder so. Ich wünsche es jedem Menschen, einmal so auf sich selbst zurückgeworfen zu sein. Und ich wünsche jedem positive Lernerfahrungen damit und v.a. auch langfristige Lernerfahrungen.
Ich hab ja eine Weile gebraucht, bis ich´s "geschnallt" habe. Dass der Körper kein Ding ist, das funktionieren muss. Schon gar nicht für irgendeinen Job. Oder andere... Der Körper gibt das Tempo vor. Wenn der seine Bedürfnisse nicht gestillt bekommt, dann kann der alles blockieren. Und du hast dich gefälligst danach zu richten. Sonst geht´s dir nur noch schlechter.
Man wird auch unheimlich verwundbar wenn man verwundet ist. Wenn die Wunden wie Löcher bis in den Knochen reichen, ist nicht nur das Fleisch offen wie ein Sieb. Man IST offen. Und ausgeliefert. Dem "Außen"... Lässt sich schwer beschreiben. Klingt vielleicht esoterisch, aber ich bin mir sicher, manche dieser Leser werden wissen was ich meine.

Na jedenfalls. Eigentlich sollte das ein Rückblick und ein Resümee werden. Aber auf den Punkt gebracht lässt sich sagen:
Macht eurem Körper keinen Stress. Hier geht es nur um Heilung und nicht um "wieder funktionieren". Vergesst "Pläne". Oder Deadlines. Überhaupt alles, wo euer Körper zu einem bestimmten Zeitpunkt irgendwas "muss". Wenn´s geht, is gut, wenn nicht, dann eben später. Du kannst nichts planen. Es ist wie es ist und du musst damit leben. Und es ist gut, das mal zu erfahren.

Achteinhalb Monate... War schon lang. Aber war ok. Es ist zwar jetzt definitiv das Limit erreicht und ich freu mich schon unheimlich auf viele Dinge, die ich entbehren musste. Aber es ging.
Man darf nur nicht den Fehler machen und glauben, man kann da und da wieder arbeiten und funktionieren. Das funktioniert definitiv nicht. Das war auch so der größte Lerneffekt für mich und an dem hab ich auch am meisten Stress reingebracht. Aber inzwischen hab ich´s langsam geschnallt und ich weiß, dass ich NICHT weiß, wie es dann weitergehen wird und wie lange dann noch alles dauern wird. Das ist ja schon ein Schritt :-)

Ich werde also natürlich weiter berichten wie das so läuft. Der Blog ist zwar defintiv anders geworden als ich vorhatte (also keine reine Dokumentation), aber so ist das eben.

DU KANNST NICHTS PLANEN ;-)
ES KOMMT DEFINITIV ANDERS ALS DU GLAUBST :-)
Und : ES HAT AUCH GANZ VIEL POSITIVES POTENTIAL :-)

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Ahja, zum medizinischen Verlauf: Again: Es gab KEINERLEI Komplikationen mit Wundinfekten oder dgl. (!!!)

Vielleicht mach ich ja nochmal einen Atrikel zur Wundpflege. Ich hatte ja noch so viele Artikel vor........

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