Donnerstag, 20. Mai 2010

9 Wochen nach der Abnahme

Was geschah bisher:

Nach der OP
erstmal das große "Down", weil ich vorerst weniger Beugung hatte als am Schluss mit dem TSF. Da waren es 45°, nach der OP vorerst an die 30°.
Dann mühevoller Aufbau, permanentes Augenemerk auf Beugung. Wenn ich nicht gerade in der Motorschiene gelegen bin, dann hab ich das Bein aus dem Bett "hängen" lassen. Das "Hängen" sah allerdings so aus, als ob ich das Bein wegstreckte. Deshalb - und auch wegen der radikalen Reduktion meines Opiates - war die Freude am Anfang eher eingeschränkt bis gar nicht vorhanden.
Die Sorge darüber, ob das je wieder wird, war größer. "Meine" 45° hatte ich zwar nach ein paar Tagen wieder erreicht, aber weiter ging dann nichts mehr.
Ich lag täglich stundenlang in der Motorschiene, brachte mit Mühe und Not 2-3° auf der Schiene weiter und sobald ich 1 Stunde pausierte, war ich wieder unten.
Dazu kamen diese sorgenvollen Blicke und Aussagen des Physiotherapeuten, dass da offenbar was drin steckt und die Aussicht, dass ich nochmal in den OP müsste für eine Arthroskopie und Narkosemobilisation, weil nirmalerweise müssten da mind. 5° pro Woche weitergehen.

Zu Hause
ging das dann erstmal so weiter. Keine großen Erfolge, dazu Schlafstörungen (bzw. hab ich fast gar nicht schlafen können) - aber psychisch ging es dann steil bergauf. Die Medikamente hab ich dann relativ rasch ganz abgesetzt, das hat gewirkt :-)
In den ersten 4 Wochen zu Hause ausschließliche Konzentration auf Flexion und Mobilisierung bzw. auch Seelenpflege. Tägliche Übungen, dazu Spaziergänge im aufblühenden Frühling.
Und dann schließlich, so 4 Wochen nach der OP hat es bei mir dann sowas wie einen "Durchbruch" gegeben. Der "Knopf", den ich in der Kniekehle hatte und weswegen ich auch schon den nächsten OP-Termin für den 10. Mai in der Tasche hatte, hat begonnen, sich zu lösen und ab 5 Wochen ca. sind dann jede Woche 5° dazu gekommen.
Jetzt bin ich bei guten 75°.

Krücken:
Vielleicht sind andere schneller, ich brauche sie noch wenn ich unterwegs bin. Allerdings soll ich inzwischen eh nur mehr mit einer aus dem Haus gehen und ich muss zugeben, das ist für mich ein ganz komisches Gefühl, das habe ich heute zum ersten Mal gemacht.
Zu Hause bin ich aber schon super mobil, brauche allenfalls am abend eine, wenn ich schon todmüde bin. Und ich kann das Bein nun so weit abwinkeln und anheben, dass ich unter Zuhilfenahme von mind. einer Krücke bereits abwechselnd Stiegen steigen kann!! :-)

Entgiftung und (Wieder-)Aufbau:
Zum besseren Abbau der ganzen Gifte, die ich über den langen Zeitraum zu mir genommen habe, habe ich mir in der Apotheke "Algentabletten" einreden lassen. Die nehme ich jetzt seit 3 Wochen und stelle nun aber um auf eine speziell auf mich abgestimmte Kräutertinktur und Homöopathie. Durch die Algentabletten habe eine ganz komische Verdauung, die weckt mich spätestens um 04.30/05.00 Uhr auf und ich muss bis 08.00 Uhr mind. 2-3 Mal aufs Klo (meistens schlafe ich dann eben gar nicht mehr ein und um 06.30 Uhr muss ich sowieso aufstehen). Ich sollte 6 Stück/Tag nehmen, habe nur 5 genommen und werde es jetzt mal mit 3 probieren, dazu die Tinktur, die ich seit gestern habe und die Globuli.

Arbeiten:
Es ist jetzt die dritte Woche zurück in der Arbeit. Wobei wir in der 2. Woche gerade ein langes 4-tägiges Wochenende hatten. Da war ich so platt, dass ich 4 Tage gar nicht aufgekommen bin. Ich hab auch keine Übungen gemacht in der Zeit. Nun, in der 3. Woche arbeite ich noch immer hauptsächlich zu Hause. Es geht nun aber wöchentlich merklich bergauf, ich mache gerade richtig große "Schübe".

Nächste Aussichten:
Am 15. Juni habe ich Kontrolltermin im Krankenhaus. Leider habe ich dort nach der OP eine Fehlinformation bekommen oder die haben das schlichtweg vergessen: Es wurde mir gesagt, dass die sich um den Reha-Antrag kümmern, weil es dort 2km weiter eine Rehastation gibt, mit der sie zusammenarbeiten.
Nachdem ich jetzt nichts mehr gehört habe, habe ich auf Nachfrage bei meinem Arzt nun erfahren, dass ich mich doch selber kümmern soll und da die auf Monate ausgebucht sind, bekomme ich frühestens ab 10. August einen Termin. Das wäre dann 5 Monate nach der Abnahme >(
Ich bin aber auf der Warteliste ab Anfang Juli und das heißt:

Daumen halten! :-)

Samstag, 8. Mai 2010

Wiedereinstieg und Fort-Schritte am Bein

Es ist Samstag und seit Montag bin ich wieder beruflich im Einsatz.
Ich war zwar nur zweimal auf Besprechungen im Büro und einmal bei einem Vernetzungstreffen, aber so als Resümee dieser Woche kann ich nur sagen: müdemüdemüdemüde...

Ich musste jeden Tag mal irgendwohin, sei es Physio, Arzt oder Büro oder auch 2 Sachen auf einmal. Auch wenn dafür oft nicht mehr als 3 oder maximal 4 Stunden nötig waren, so hat mich das körperlich doch sehr viel Kraft gekostet. Spätestens um 14.00/15.00 Uhr war ich streichfähig. Ein regelrechter "Gatsch auf der Couch"...

Die Abnahme-OP ist nun zwar fast 8 Wochen her, aber dieser Wiederaufbau dauert halt schon, wenn man so lange beeinträchtigt war.

Good News von meinem Bein und dem Onkel Doktor:
Nachdem mein Bein nun auf guten 65° Beugung ist, gibt es auch eine Planänderung bzgl. der geplanten Narkosemobilisation (die war ja ursprünlgich für den 10. Mai anberaumt und wurde dann von mir zugunsten des Wiedereinstiegs hintangestellt):
Nach telefonischer Rücksprache (und Durchgabe meiner Fortschritte) haben wir nun für den 15. Juni einen regulären Kontrolltermin in der Ambulanz vereinbart und schauen da nochmal, wie weit ich bis dahin komme. Nachdem bis dorthin noch ein paar Wochen ins Land ziehen, bin ich guter Dinge, dass wir diese OP gar nicht mehr brauchen werden :-)